Die Craniosacral Therapie ist eine sanfte und subtile Behandlungsform, welche den ganzen Körper umfasst, sich besonders aber auf das craniosacrale System ausrichtet. Dieses physiologische System umfasst Schädelknochen (Cranium), Kreuzbein (Sacrum), Hirn-und Rückenmarksmembrane, sowie Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), welche das zentrale Nervensystem schützt. Der Liquor fluktuiert rhythmisch im System in einer Frequenz von 6-12 Zyklen pro Minute. Diese feine Schwingung breitet sich im ganzen Körper aus und kann von geübten Händen wahrgenommen werden.

Erstmals beschreibt Dr. Andrew Taylor Still 1898 das Craniosacrale System, welches vom amerikanischen Osteopathen Dr. William Sutherland weiter in vielen Selbstexperimenten erforscht wurde. Sutherland hat wesentliche Grundlagen der heutigen Craniosacral Therapie geschaffen, welche von verschiedenen Exponenten aus Osteopathie, Craniosacral Therapie und Energiemedizin  bis heute weiterentwickelt wurden.
Die craniosacrale Arbeit basiert auf naturwissenschaftlichen Grundlagen, die Existenz und Funktion der rhythmischen Bewegung wurde mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen. Die Techniken haben sich aus der Erfahrung heraus entwickelt, unterliegen empirischen Kenntnissen und bewähren sich in der Praxis.

Das craniosacrale System hat Einfluss auf viele wichtige physiologische Systeme wie das endokrine System, das Nerven- und das Faszien/Muskelsystem.
Mittels Palpation des CS-Rhythmus können Asymmetrien und Blockaden im Körper- und Organ-System wahrgenommen und durch bestimmte Grifftechniken das System  von Dysfunktion gelöst und reguliert werden. Das Bindegewebe, die Fascien und Membrane , auch die Schädelverbindungen (Bindegewebe in den Nähten) kann im CS System  von Spannung befreit und entspannt werden. Dadurch wird eine freiere Zirkulation der cerebrospinalen Flüssigkeit im System und dadurch eine bessere Bewegungsübertragung auf alle beteiligten Körperstrukturen erreicht.
Durch die feine Arbeit am Bindegewebe und Nervensystem kann ein Zugang zu Spannungen und traumatischen Inhalten, welche in allen Zellen und der Zellmatrix des Bindegewebes abgelegt sind, erreicht werden. Traumatische Ereignisse und die in gespeicherten Energien können frei gemacht und dem Körper in seiner Ganzheit wieder zu mehr Regulation verholfen werden.

Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, die Erhaltung und Förderung von Gesundheit sowie das Erkennen und Lösen der Spannungsmuster sind Zielsetzungen in der Craniosacral Therapie.

Craniosacrale Grundhaltung

Craniosacral TherapeutInnen erfassen die Person in ihrer Gesamtheit und respektieren dabei die gegenwärtigen Möglichkeiten und Grenzen. Sie erarbeiten anhand der Anamnese mit ihren Klient*innen auf der Basis einer methodengestützten Situationseinschätzung ein Behandlungsziel und vernetzen gewonnene Informationen über die körperliche und psycho-emotionale Befindlichkeit  der Klient*innen mit ihren Befunden. Craniosacral Therapeuten schaffen eine Grundlage für Selbstverantwortung und positive Veränderung  im Prozess und verhelfen zu mehr Gesundungskompetenz. Sie erarbeiten mit den Klient*innen zusammen  gut verständliche und nachvollziehbare Anleitungen zur Eigeninitiative und bieten Hilfe zur Selbsthilfe an.